Our Impact - Unsere Wirkung

2023

Projektbereich:

Das Jahr 2023 haben wir mit der Übernahme des Projektes „wo:ilmenau“ im Ilmenauer Begegnungszentrum begonnen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen, denn dieses für die Beratung, Betreuung und die aktive Hilfe Geflüchteter so wichtige Projekt war gleichzeitig auch eine wichtige Stütze für das ehrenamtliche Ilmenauer Flüchtlingsnetzwerk – aber prekär unterfinanziert und somit personell völlig unterbesetzt. Insgesamt vier Monate finanzierten wir das Projekt alleine bis im April endlich der rettende Bewilligungsbescheid eintraf. Dennoch konnten bis Jahresende alle Projektziele erreicht werden. Dies ist dem vollen Einsatz aller Mitarbeitenden (teilweise bis weit über die Belastungsgrenzen hinaus) und dem Engagement unserer Ehrenamtlichen geschuldet – ein megagroßes Dankeschön an Euch alle! 

Durch den hohen Bedarf an Beratung und Hilfe schlugen wir dem Landkreis vor, eine zusätzliche Hilfe aufzubauen. Im April starteten wir mit zwei Mitarbeitenden das Projekt „SOBERI“, dass sich um alle anerkannten Geflüchteten kümmert und auch mobil und aufsuchend im Landkreis unterwegs ist. 

BERATUNGEN
Beratungen wurden in der Regel im Begegnungszentrum am Wetzlarer Platz 1, bereitgestellt durch das House of Resources Thüringen, von 14 bis 18 Uhr werktags sowie in mobiler Tätigkeit erbracht. Dabei arbeiteten wir u.a. sowohl mit dem Jugendmigrationsdienst der AWO, dem Frauen- und Familienzentrum in Ilmenau, der Migrationsberatung im Ilm-Kreis, dem Projekt Faire Integration des dgb-Bildungswerks Thüringen e.V. sowie IBS Ilmenau. Der direkte Draht zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialamt des Landkreises, der Ausländerbehörde, dem Jobcenter und anderen Behörden erleichterte unsere Arbeit ungemein. Im Gegenzug konnten wir die Institutionen durch Dolmetscherleistungen und eine gute Vorbereitungsarbeit unterstützen. So konnte Geflüchteten in ca. 1720 Fällen geholfen werden. Weiterhin wurde viele Geflüchtete bei Arztbesuchen und bei Behörden insbesondere durch ehrenamtliche Unterstützer:innen begleitet. Weiterhin wurden durch das Projekt „wo:ilmenau“ im Laufe des Jahres 17 Beratungsrunden für haupt- und ehrenamtliche Berater:innen angeboten, die alle zwei Wochen im Schnitt von 3-4 Teilnehmenden wahrgenommen wurden.

BEGEGNUNGSVERANSTALTUNGEN
Neben der Beratung und aktiven Hilfe gehörten regelmäßige Begegnungsveranstaltungen zu den Projektaktivitäten. 
Unser Soli-Café mit niederschwelliger Beratung, Sprachunterstützung und Kinderbetreuung fand wöchentlich freitags von 16 bis 18 Uhr zunächst im Jugendhaus Schatoh statt und zog dann im April in das Begegnungszentrum am Wetzlarer Platz 1 um. Dies hatte v.a. damit zu tun, dass weniger Kinder und Jugendliche kamen und die Treffen sich immer mehr in Richtung Sprachkurse entwickelten, sodass das Jugendhaus nicht mehr als richtiger Platz erschien und es teilweise zu Spannungen mit den örtlichen Jugendlichen kam, die sich von den vielen Erwachsenen gestört fühlten. Der Umzug ins Begegnungszentrum ermöglichte gleichzeitig eine bessere Verzahnung mit der Beratung. Die Sprachunterstützungen, die durch Ehrenamtliche geleitet wurden und an denen insbesondere ukrainische Geflüchtete teilnahmen, wurde bis zum Ende des Projektes stark nachgefragt und wahrgenommen. Insgesamt nahmen an 48 Ausgaben ca. 900 Personen, darunter ca. ¼ Kinder teil.
Seit Oktober 2023 sind unbegleitete Minderjährige im lokalen Schülerfreizeitzentrum Ilmenau untergekommen und das Projekt wurde um Unterstützung für den Aufbau eines Nachhilfetreffens für 6 unbegleitete Minderjährige gebeten. Dafür konnten wir 7 Freiwillige akquirieren und es haben bereits im November erste Termine dienstags von 17 bis 19 Uhr im Schülerfreizeitzentrum stattfinden können. 
Ergänzt wurden die Begegnungsveranstaltungen durch gemeinsame Wanderungen, Ausflügen zu lokalen Handwerkern und Museen, Filmabende, Kulturveranstaltungen sowie den Besuch von Messen und Vereinstagen. Höhepunkt war die Weihnachtsbäckerei für alle kleinen Ilmenauer im Schülerfreizeitzentrum, die zukünftig fest in den Veranstaltungskalender der Stadt etabliert werden soll. 

EHRENAMTSKOORDINATION
Im Laufe des Jahres 2023 wurden 18 Koordinationsrunden mit je 3 bis 10 Teilnehmenden sowie 9 Ehrenamtstreffen durchgeführt. Wichtige Ergebnisse wurden protokolliert und in das Netzwerk der Ehrenamtlichen als Protokoll oder Newsletter gespiegelt.

Die Weihnachtsbäckerei im Schülerfreizeitzentrum soll alle kleinen neuen und gebürtigen Ilmenauer auf die Weihnachtszeit einstimmen und zukünftig ein fester Bestandteil im Jahreskalender werden. 
Foto: TD

Dienstleistungsbereich:

SOBERI
Die Realisierung der sozialen Beratung im Ilmkreis – in Abstimmung und enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialamtes – ist ein wichtiges Vorhaben in diesem Bereich, das erfolgreich etabliert werden konnte. Unter dem Namen SOBERI konnten bis zum Jahresende rund 450 Beratungen und Hilfeleistungen organisiert werden. Die Bandbreite reichte dabei vom Ausfüllen von Anträgen über Hilfe bei der Suche nach Wohnraum oder einem Kindergartenplatz bis hin zu Begleitungen zu Ärzten oder Ämtern oder der Lösung multipler Problemlagen. Die Möglichkeiten der mobilen Arbeit in den Gemeinschaftsunterkünften oder in den kleinen Gemeinden, aber auch der hohe Vernetzungsgrad mit unterstützenden Angeboten macht SOBERI zu einem wichtigen Instrument bei der Erstintegration von neuen Bürgern.

WELCOME-KURSE
Im Frühjahr 2023 konnten wir einen lange gehegten Wunsch umsetzen – einen Welcome-Kurs für Internationale Studierende im Rahmen unseres Lehrauftrages an der TU Ilmenau. Das Konzept dazu brannte uns schon lange unter den Nägeln und wurde ein echter Erfolg. Unser Konzept ist es, den Internationalen Studierenden das Leben in Deutschland zu erklären und verständlicher zu machen, sie gut mit den Möglichkeiten, Angeboten und so manchem Geheimtipps unserer Region zu vernetzen, aber auch Ängste bzw. Barrieren abzubauen. Deshalb laden wir uns auch gerne Gäste ein, die authentisch, in einer lockeren, aber professionellen Atmosphäre, ein wenig von ihrer Arbeit berichten können und denen die Studierenden alle ihre Fragen stellen können und  ins Gespräch kommen. Zu unseren regelmäßigen Gästen gehören der Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau, Mitarbeiter der Ausländerbehörde, Ärzte, Anwälte und Arbeitsrechtler.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesem Angebot soll in 2024 ein zweiter Kurs angeboten werden.

SPRACHKURSE
Im Rahmen der Mitarbeiterweiterbildung bieten wir seit Ende des Jahres Sprachkurse an. Bei der Ilmenauer Firma Computer System GmbH Ilmenau sind wir zwei mal pro Woche zu Gast, um die beruflichen Englischkenntnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. 
Zusätzliche Kurse, die Sprache und Interkulturelles Agieren verbinden, befinden sich gerade im Aufbau. 

Das Jahr 2023 in Zahlen:

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Beratungen für neue Bürger mit einem Fluchthintergrund

Teilnehmende an unseren wöchentlichen Solicafès

Treffen und Veranstaltungen zur Unterstützung des Ehrenamtes

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Aktive Hilfeleistungen für Geflüchtete

Übersetzungsleistungen (intern und extern für Ämter und Behörden)

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Impact Evolution gGmbH

Für die gute Arbeit in 2023 bedanken wir uns ganz herzlich bei: 
Alma, Markus, Caro und Rolf, Zarema, Lieblingspraktikantin Asmaa, Yasaman, Dr. Helmut Krause, Dr. Andreas Weidner, Farzana Sharifi

Für die stets angenehme Zusammenarbeit und Unterstützung sagen wir ein Dankeschön an: 
alle ISWI’s vom ISWI e.V. in Ilmenau; Tanja, Lisa und Said von jipi gUG sowie dem House of Resources Thüringen; Christina und ihr Team vom SFZ Ilmenau; Carolin und Manuel vom Paritätischen in Thüringen; Uta Puls und Ihrem Team der Steuerberatung; Dr. Daniel Schultheiß und Martin G.; den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialamtes Ilmkreis; Lena Dembowski; Bettina Stolle und Ramona Stärker; Mirjam Kruppa und Ihrem Team, International Office der TU Ilmenau, Dr. Lutz Schmidt

Für Ihre Inspirationen danken wir: 
Alina und Nivhrit, Social Impact gGmbH, Dub FX, Fatoumata Diawara, Ibrahim ag Alhabib und seiner Band Tinariwen